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Auf dem Wasser der Feldberger Seen

Obwohl die Region in und um Berlin mit viel Wasser gesegnet ist, sollte der diesjährige traditionelle Wochenendausflug der Sektion Wassersport der Sparte Berlin mal in ganz neue Gefilde führen. So wurde bereits im letzten Jahr die Feldberger Seenplatte als interessantes Ziel auserkoren. Recht langfristig wurden auch für den überwiegenden Teil der Mannschaft dort Unterkünfte reserviert. Das Hotel Hullerbusch – ein idyllisch gelegenes Familienhotel auf einer Halbinsel in einem alten Herrenhaus – überraschte in jeder Hinsicht positiv, besonders aber mit dem abendlichen Dinner.

Am Freitag galt es zunächst die Fahrt über den schmalen Luzin mit dem Fährmann von einer der letzten handbetriebenen Seilfähren in Europa zu koordinieren. Normalerweise ruft man den „Fährmann hol över“ und startet in ein kurzweiliges Abenteuer über den türkisgrün schimmernden See. Glasklares Wasser, bewaldete Hänge und besinnliche Stille – das zeichnet den angeblich schönsten See Mecklenburgs aus. Da wir aber vor der obligatorischen  Zeit starten wollten und unglücklicherweise unsere Kajaks nicht direkt beim Fährmann, sondern bei der Konkurrenz reserviert hatten, bedurfte es einiger „Überredungskünste“, den guten Mann von einem lukrativen Zusatzgeschäft zu überzeugen.

Pünktlich zum vereinbarten Termin wurden wir vom Fährmann abgeholt und auch die Übergabe der reservierten Kajaks in Feldberg erfolgte in Windeseile, so dass wir keine 20 Minuten brauchten, um 9 Boote, einschließlich technischer Einweisung, qualifiziert ins Wasser zu lassen.

Die Route über den schmalen Luzin und die Bäk in Richtung Carwitz war wunderschön, aber auch anspruchsvoll. Im Gegensatz zu vergangenen Touren gab es keine wirklichen Pausen, da weder Gastronomie noch Anlegemöglichkeiten vorhanden waren. Die Ufer sind größtenteils von Steilhängen umgeben – Natur pur – und das durften wir bei freundlichem Sommerwetter genießen, was will das Paddler-Herz mehr!
Nebenbei bemerkt gehört diese Tour zu den Top 10 der Kajakfreaks.

In Carwitz, einem kleinen charmanten Ort, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Dort kann auch das Wohnhaus des Dichters Hans Fallada besichtigt werden.
In der urigen Gaststätte „Alte Scheune Carwitz“ gab es Thüringer Spezialitäten zum Mittag und gleichzeitig eine Einladung zur abendlichen Livemusik.

Wie auch in den vergangenen Jahren haben wir am letzten Tag unseres Ausfluges eine mindestens genauso anstrengende Radtour unternommen. Der eine oder andere hat die passablen Höhenunterschiede im Norden unterschätzt, die durch aufgetürmtes Material aus der letzten Eiszeit entstanden sind. Auf halsbrecherischen Trecking Touren sind wir durch die Jahrhunderte alten Buchenwälder geradelt, die als „Heilige Hallen“ bekannt sind.

Quelle: https://www.osm.org

Die Gegend um Feldberg und Carwitz hat uns alle so fasziniert, dass es keiner langen Überlegung bedurfte, dieses Events im nächsten Jahr am letzten Maiwochenende an gleicher Stelle zu wiederholen. Alle Fragen dazu beantworten gerne Janin Fraszczak und Christiane Fleischer.

Text: Christiane Fleischer
Fotos: Christiane Fleischer